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Ein Land, zwei Systeme

4. Juli 2013 at 18:43

Büro, Sommer:

Eine Mitarbeiterin, kurzer Rock, trotz deutlicher Beinbehaarung, betritt den Raum.

Eine Kollegin: „Du, die Beine kann man sich im Sommer auch mal rasieren. Geht ganz einfach!“

„Ach, meinste?“

Sie geht ins Nebenzimmer, fragt genau die Kollegin, die Selbstgedrehte raucht und auch im Sommer nur Hosen trägt:

„Und? Rasierst du dir die Beine?“

„Bin ich ein Schaf?“

Lieblingsbild: Respektlose Möwe

14. Juni 2013 at 20:08
Ein Landeplatz wie jeder andere

Ein Landeplatz wie jeder andere. Tromsö Mai 2013

Alter Sack

14. Juni 2013 at 12:06

U-Bahn rappelvoll

Ein süßer Teenie (vielleicht 15) versucht den neben ihr sitzenden Jungen (cirka 18) zu becircen.

Plapper, Plapper, Plapper, was macht die, oh haste gesehn, das Lied is so toll, das lieb ich wirklich, oh und der Film, oh süß OHHH…

Ein Fahrgast zum immer geqäulter blickenden Objekt der Begierde: „Na, wenigsten ist SIE süß.“

Er lächelt schief. Sie freut sich: „Oh, das ist aber ein nettes Kompliment.“

Das Abteil gröhlt.

Schweigen. Haltestelle.

Fahrgast steigt aus.

„Hey, ich glaub, der alte Sack hat mich voll verarscht?“

Ich merk schon. Ihr hättet dabei sein müssen.

Lieblingsbild: I´m a Moonchild

7. Juni 2013 at 17:40
© Volker Kleinophorst, Beckerberg 16, 21279 Wenzendorf

Mond über dem Brønnøysund 23.5.2013

Zugedrohnt

7. Juni 2013 at 15:26

Gestern noch Science-Fiction, sind Drohnen plötzlich überall. Jeder kann sich eine kaufen. Die volle Drohnung wird Militär und Alltag verändern. Alternativlos? Zumindest diskussionslos.

Drohnen sind plötzlich überall. Die Innovation des Militärs stürmt mit Riesenschritten in unseren Alltag. Erst werden sie Zug um Zug das konventionelle Militär, das bisher auch auf der Mannstärke seiner Truppen fußt, verändern. Unbewegliche Massen-Heere werden überflüssig, wenn man die Technologie hat und Leute, die sie bedienen können.

Die ersten Drohnen tarnen sich als Spielzeug, doch mir und meinem Hund "Watson" entgeht nichts.

Die ersten zivilen Drohnen tarnen sich als Spielzeug, doch mir und meinem Hund „Watson“ entgeht nichts.

Mit der Waffengewalt der Maschinen kann damit erstmals eine zahlenmäßig kleine Gruppe, den schäbigen Rest kontrollieren, ohne auf ein gewisses Polster von „Mitläufern“ angewiesen zu sein. Jeder mag selbst entscheiden, ob er genug Vertrauen in die Entscheidungsträger seines Landes hat, um sich da beruhigt zurück zu lehnen.

Auch als Soldat. Denn ein Militärputsch – manches Mal auch Ende von Tyrannei – ist in Drohnenwelt schwer zu verwirklichen. Da lacht der Diktator und entlässt seine Soldaten.

Und auf dem Schlachtfeld ist lang noch nicht Schluss. Über kurz oder lang kreist die Drohne auch über der Zivilgesellschaft. Gründe werden sich finden lassen. Dann kommt unser Knöllchen von der Drohne. Und mehr. Warum nicht alle Polizeiaufgaben an die kleinen Helferlein delegieren? Aus Kostengründen.

Bewaffen? Aus Sicherheitsgründen.

Warum nicht gleich das ganze Leben von Drohnen und Rechnern verwalten lassen? Das sind keine Bedenkenträger, die alles tot diskutieren. Die machen einfach, sind nie krank und wählen immer die richtige Partei.

Sollte man darüber nicht zumindest mal diskutieren, ob man das will?

Nein?

Ist alternativlos? Ach so.

Na denn: Hasta la Vista, Baby

Lieblingsbild: Hong Kong by Night

16. Mai 2013 at 18:32
Hong Kong 1993

Nathan Road, Hong Kong 1993

Nathan Road Hong Kong 1993

Kowloon Hong Kong 1993

HANS-PETER FELDMANN KUNST-Ausstellung

7. Mai 2013 at 00:37
HANS-PETER FELDMANN Kunst

HANS-PETER FELDMANN
Kunst

Serien, Installationen, Skulpturen und Bildern Hans-Peter Feldmanns aus über vier Jahrzehnten Feldmann arbeitet mit alltäglichen Dingen, stellt Inhalte von Handtaschen aus (sehr witzig), arbeitet mit banalen Bildern, Zeitungen, Plastikhäuschen und verbindet so Kunst und Normalwelt.

MACHT SPASS – KUNST FÜR GROssE KINDER

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Lieblingsbild: Guru

6. Mai 2013 at 21:47
Irgendwo in Karnataka traf ich diesen Holy Man. Davon gibt es in Indien recht viele, doch so eine Ausstrahlung wie dieser haben nur wenige. Leider konnten wir uns nicht verständigen, ein kleiner Junge half ein wenig. Doch seine Persönlichkeit sprach für sich.

Irgendwo in Karnataka traf ich diesen Holy Man. Davon gibt es in Indien recht viele, doch so eine Ausstrahlung wie dieser haben nur wenige. Leider konnten wir uns nicht verständigen, ein kleiner Junge half ein wenig. Doch seine Persönlichkeit sprach für sich.

Ein bißchen mit dem Scanner gespielt

Ein bißchen mit dem Scanner gespielt

Die Chance meines Lebens

6. Mai 2013 at 21:12

Der Originaltext, wie er im mail-account auftauchte. Aber jetzt nicht neidisch werden. Bis dann, inne Karibik.

=0D
Guten Tag, =0D
=0D
Mein Name ist William Patrick aus der Elfenbeink=FCste. Ich bin der einzi=
ge Sohn von Mr & Mrs Richard Patrick, ich m=F6chte Sie, mir zu elfen und =
meine j=FCngere Schwester in Ihrem Land zu investieren. Ich verlor meine =
Mutter im Alter von 10, wurde mein Vater zum Tode w=E4hrend des Krieges h=
ier in Cote D’Ivoire vergiftet. Vor dem Tod von meinem verstorbenen Vater=
machte er eine Kaution in H=F6he von 4,5 Millionen Dollar und er hat mic=
h der Beg=FCnstigte (n=E4chsten Angeh=F6rigen). Aber aufgrund der politis=
chen Problem hier und der Grund f=FCr meine Eltern Tod, ich will nicht w=FC=
nschen, hier zu investieren, also ich will, dass du mir helfen =DCbertrag=
ung dieses Fonds in Ihrem Land f=FCr Investitionen Zweck. Wie f=FCr Ihre =
freundliche Unterst=FCtzung, bin ich bereit, Ihnen 20% der Gesamtsumme na=
ch dem erfolgreichen Abschluss der Transaktion. Kontaktieren Sie mich zur=
=FCck, wenn Sie daran interessiert sind mir zu helfen, werde ich Ihnen me=
hr Details.=0D
=0D
Mit freundlichen Gr=FC=DFen, =0D

Königskinder

26. April 2013 at 15:33

Die Meute tobt über die Tanzfläche.

Ein Mann schwatzt mit dem DJ, trinkt Bier.

Seine Frau tanzt vorbei.

„Herrschaftszeiten, seit unserer Hochzeit warte ich jetzt darauf, dass mein Mann mal wieder mit mir tanzt!“

Sie zieht ein Gesicht, er grinst verlegen, führt die Flasche zum Mund.

Der Dj bringt „Spill the Wine“, einen Klassiker des unglaublichen Eric Burdon. Tü Dü Düb Düb Dü… Völlig unerwartet startet er durch, entert plötzlich die Tanzfläche.

Alk, Sound, Laune auf Ideallinie.

Fröhlich swingt er seiner Frau entgegen.

„Komm, lass uns tanzen.“

Sie dreht ab.

„Nö, jetzt will ich nicht.“

Lieblingsbild: Analoges Portal

22. April 2013 at 21:03
Wenn man das Haus vom Tor aus sehen kann, hat man kein großes Grundstück. (Karnataka/Indien 1987)

Wenn man das Haus vom Tor aus sehen kann, hat man kein großes Grundstück. (Karnataka/Indien 1987)

Reise-Freiheit

22. April 2013 at 13:26
Das nennt man dann wohl ein Bio-Eye

Das nennt man dann wohl ein Bio-Eye

Neuer Pass. Jetzt mit überwachungsfreundlichem, biometrischen Foto. Geht nur beim Profi. „Bitte frontal in die Kamera gucken, nicht lächeln.“ Selbst Bussi Bär sieht auf solchen Bildern aus wie ein Schwerverbrecher. 12 Euro. Einmal zahlen, bitte. Dann zum aus Steuergeldern finanzierten Ordnungsamt. „Neuer Pass? Zweite Tür links.“ Datenabgleich am Computer. Die aus Steuergeldern finanzierte Verwaltungsfachangestellte schiebt ein kleines Kästchen über den Tisch. „Den rechten und den linken Zeigefinger auf die Glasplatte legen.“ Fingerabdrücke 2.0. werden ohne Stempelkissen gelesen. „Die Abdrücke sind im Pass nicht zu sehen, nur auf dem Chip gespeichert.“ Natürlich hat der neue Ausweis einen Chip. Das hat seinen Preis: 59 Euro. Einmal zahlen. bitte. Der Kampf gegen den Terror ist kein Schlussverkauf. „Kommen bitte sie doch bitte in vier Wochen vorbei und fragen nach, ob er da ist. Wir verschicken keine Benachrichtigung.“ Immerhin bringen sie ihn nicht vorbei und wollen nochmal die Wohnung sehen. Obwohl: Wer nichts zu verbergen hat.

Lieblingsbild: Fakir

18. April 2013 at 23:12
Eine Gruppe von Fakirern und Yogis zieht durch die Stadt. Obwohl ich diesen gefragt habe, ob ich ihn fotografieren dürfte, guckt er schön böse. (Trviandrum/Kerala Indien) 1987

Eine Gruppe von Fakiren und Yogis zieht durch die Stadt. Obwohl ich diesen gefragt habe, ob ich ihn fotografieren dürfte, guckt er schön böse. Auf jeden Fall schien ihn der Spieß ziemlich kalt zu lassen. (Triviandrum/Kerala Indien 1987)

Religion oder was man dafür hält, hat in Indien immer Vorfahrt.

Religion oder was man dafür hält, hat in Indien immer Vorfahrt. (Trivandrum/ Kerala/Indien 1987)

 

 

Alles wird gut

13. April 2013 at 11:28

morgengebet_7

Blut ist dicker als Wasser

7. April 2013 at 18:07
Alles Rassisten in Miami?

Alles Rassisten in Miami?

Sind wir alle kleine Rassisten? Einfach, weil es in uns steckt und man so was nicht abstreifen kann, nur weil es die political Correctness erfordert.

Tom Wolfe beschreibt in „Back to Blood“ ein Miami, nicht als Schmelztiegel, sondern als Perlenkette aus Parallelgesellschaften, die einander bestenfalls mit Misstrauen begegnen, oft auch mit blankem Hass. Jeder gegen jeden und Gott gegen alle, quer durch sämtliche ethnischen, sozialen, kriminellen Milieus. Dafür musste Wolfe Prügel einstecken, er habe sein Gespür verloren und würde ein verzerrtes, klischeebeladenes Bild des Amerika von heute zeichnen. Ich hab das Buch in 3 Tagen verschlungen und kann durchaus verstehen, dass man sich an der Zeichnung der Figuren stößt und mit der Sprache, die Wolfe pflegt, fremdelt. Doch seine Szenen sind – wie gewohnt – präzise und detailliert, Überzeichnung ist eines seiner liebsten Stilmittel. Wer sagt eigentlich, dass Klischees nicht auch wahrhaftig sein können? Die Art wie der mittlerweile 82jährie allen wichtigen Figuren mit ihrem inneren Monolog eine zusätzliche Dimension gibt, ist großartig, spannend, nachvollziehbar. Walk a mile in my mind. Ein Klischee kommt jedenfalls nicht vor: Das des strahlenden Gewinners, des all-American Posterboys.

Gewinner, gibt´s die nicht mehr?

Wie man es nimmt.

Da ist Nestor, Exil-Kubaner und Polizist, der mal Held, mal Geächteter ist, aber letztlich immer Spielball der komplizierten Dynamiken von Macht, Medien, Mehrheiten und Minderheiten. Der auf die teigigen, fetten Anglo-Kollegen runterguckt, Ihnen aber doch in den Arsch kriechen muss.

Nestors Ex-Freundin Magdalena, die mit ihrem makellosen Körper und den richtigen Männern ihre kubanischen Wurzeln kappen möchte, sich aber in der Welt, zu der sie gerne gehören möchte, nicht zurecht findet und sie als laut und vulgär erlebt.

Der schwarze Polizeichef, der merkt, dass zu viel Rückgrat beim kubanischen Bürgermeister, die Karriere ganz schön ins schlingern bringen kann.

Die haitianische Professorentochter, die so weiß ist, dass sie sich als Französin ausgeben kann und ihr Bruder, der in seiner Schule nur überleben kann, wenn er auf schwarzer Zuhälter macht und Kreolen-Slang spricht.

Der mächtige Anglo-Milliardär, der in Sekunden Millionen für pornografische Kunst raushaut und keine Sekunde die Finger von seiner Nudel lassen kann.

Der mediengeile Anglo-Sexualtherapeut, der über diesen Milliardär Zugang zu den oberen Zehntausend sucht und sich Magdalena als Freundin hält.

Ein furchteinflößender Oligarch (Gibt es auch nicht-russische Oligarchen?), der Magdalena verängstigt und erregt, darf auch nicht fehlen, genau so wie ein trunksüchtiger russischer Künstler.

Und jede Menge Anglos, Latinos, Afros, Russen, und, und, und.

In Wolfes Miami prallen die Blutlinien des amerikanischen Traums aufeinander. Es besteht aus Nationalitäten, Rassen und ethnische Gruppen. Die Stammeszugehörigkeit, das Blut,  verschafft Jobs, Wohnungen und Respekt. Auf dieser Basis werden Freundschaften geschlossen und bleiben Feindschaft besiegelt. Multikulti heißt hier den Tag überstehen in einer Welt voller Fallstricke. Übrig bleibt Geld, Sex und die unbehagliche Angst, dass der Ast bricht, der einen trägt.

Die Welt ist ein Hurenhaus, in dem nur die Gerissenen und Verschlagenen überleben. Und selbst die haben manchmal einen schlechten Tag.

Gewinner?