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Think positive

5. April 2013 at 02:33

Das Leben ist dumm und barbarisch.

Und in weiten Strecken erstaunlich eintönig.

Kann man sich schön reden, muss man vielleicht sogar.

Lieblingsstelle: Don Winslow

4. April 2013 at 14:35

„Das ist doch ein Haufen Scheiße.

Du verkaufst deine Seele, und niemand merkt was.

Nicht einmal du selber.“

Don Winslow „Kings of Cool“

Lieblingsbild: Fitz Roy

4. April 2013 at 14:27

Southamerica in Rock

Das Fitz Roy Massiv an der Grenze von Argentinien und Chile in seiner kalten Pracht. Obwohl "nur" 3406 m hoch,  ist der schroffe, graue Zacken in den südlichen Anden unter Bergsteigern gefürchtet. Oben ist er oft vereist, knallt da die Sonne drauf, segeln Eisplatten nach unten. Außerdem verschwindet der Berg oft im Nebel und das Wetter änderst sich schneller, als ein Lämmchen mit dem Schwanz wackeln kann.

Das Fitz Roy Massiv an der Grenze von Argentinien und Chile in seiner kalten Pracht. Obwohl „nur“ 3406 m hoch, ist der schroffe, graue Zacken in den südlichen Anden unter Bergsteigern gefürchtet. Oben ist er oft vereist, knallt da die Sonne drauf, segeln Eisplatten nach unten. Außerdem verschwindet der Berg oft im Nebel und das Wetter ändert sich schneller, als man die Regenjacke überziehen kann.

Lieblingsbild: Fitz Roy im Morgenrot

4. April 2013 at 14:11

Nur für Frühaufsteher

Rot glüht der Fitz Roy nur im Morgenrot, ganz kurz. Was man auf dem Foto nicht sieht, wie saukalt und winding es war. Ich konnte kaum die Kamera ruhig halten.

Rot glüht der Fitz Roy nur am Morgen, ganz kurz. Der graue Stein reflektiert das Licht der aufgehenden Sonne. Was man auf dem Foto nicht sieht, wie saukalt und winding es war. Ich konnte kaum die Kamera ruhig halten. Sommer in Patagonien.

Unsere Mütter Unsere Väter

4. April 2013 at 01:29

Wenn man älter wird, kommt einfach der Tag, wo man sich schon mal um seine Eltern kümmern muss. Um das gleich klar zu sagen, meine Mutter ist mit 84 sehr fit, hat eine eigen Wohnung auf jeden Fall voll geschäftsfähig, auch wenn auch das Hörvermögen nicht mehr so ist. Da muss man sich schon drauf einstellen. Was in mir die kalte Wut aufsteigen lässt, dass sich auch ganze Verbrechereinheiten auf Menschen wie meine Mutter eingestellt haben, ob sie nun Kaffeefahrten, Sofortgewinne oder sonst was anbieten.

Auch beliebt und grade wieder aktuell: die offizielle Masche. Ein auf GEZ gestyltes Anschreiben, in dem ihr erklärt wird, dass sie – obwohl vorher befreit – jetzt Gebühren zahlen müsse. Meine alte Dame war total sauer auf die Masche reingefallen zu sein. „Niemand hat davon gewarnt, nicht mal in den Nachrichten, erst jetzt in der Zeitung.“ In ihrer Vorstellung ist das so was von unredlich. Das macht man nicht. Das mag naiv sein, aber was die andere Seite abzieht, ist einfach schäbig. Ich verstehe, dass eine erwachsen Frau nicht wegen jedem Brief, den sie kriegt, Ihre Kinder bemühen möchte. Das meiste wirft sie eh direkt weg. Ich versteh, dass sie keinen Zugang zu den ausgefuchsten Gaunereien hat und sich mit Photoshop nicht auskennt. Geschenkt.

Was ich erstaunlich finde, dass irgendjemand Kenntnis darüber zu haben scheint, dass meine Mutter eine Gebührenbefreiung hat oder , fast noch besser, dass es sich gar lohnt, einfach mal alle über 80 anzuschreiben. Ein paar werden schon zahlen. Da kann man nichts gegen machen. Zumindest nicht solange man es nicht unterbinden will. Dass ich sie davor nicht schützen kann, macht mich traurig und wütend.

Lieblingsbild: Wenzendorfer Winter

20. März 2013 at 01:25

Ton in Ton

Winterlong Wenzendorf 2013

Winterlong Wenzendorf 2013

Lieblingsbild: Indien

19. März 2013 at 20:57

Corporate Identity

Super Egg Center, Kerala, Indien 1987

Super Egg Center, Kerala, Indien 1987

Urlaub – ohne Gewehr

19. März 2013 at 20:13

1966, Holland-Ausflug mit den Großeltern ist geplant

Sohn: „Wann fahren wir denn?“

Vater: „In zwei Wochen. Opa wartet noch auf seinen Ausweis.“

Sohn: Wieso muss Opa denn einen Ausweis beantragen?

Vater: „Er hatte noch keinen. Den braucht man ja nur, wenn man ins Ausland fährt. Du hast ja auch deinen Kinderausweis.“

Sohn: „Ja, aber Opa war doch schon im Ausland.“

Vater stutzt, lacht: „Das war im Krieg. Wenn man mit dem Gewehr vorm Schlagbaum steht, zeigt man keinen Ausweis vor.“

Lieblingsstelle: Charles Bukowski

19. März 2013 at 19:06

„Hier oben gibt es einen kleinen Balkon, die Tür steht offen, und ich sehe die Scheinwerfer der Autos, die auf dem Harbour Freeway in meine Richtung fahren – ein nicht abreißender Strom von Lichtern.

Charles Bukowski in schlichten Strichen

Charles Bukowski in schlichten Strichen

All diese Menschen. Was machen sie? Was denken Sie?. Wir müssen alle mal sterben. Was für ein Zirkus.

Das allein müsste schon dafür sorgen, dass wir einander lieben. Tut es aber nicht. Wir werden terrorisiert und geplättet von nebensächlichem Kram; wir werden aufgefressen von nicht und wieder nichts.“

Charles Bukowski, Tagebucheintrag 29.8.1991 aus  „Den Göttern kommt das große Kotzen“, KiWi 1012, Köln

Armutszeichen

18. März 2013 at 01:48

Was passiert, wenn man bei google „Armutsbericht“ eingibt.

Algorithmischer Haiku

Algorithmischer Haiku

Faascht Fut Driem

17. März 2013 at 14:53
Mundart is so schee ursprünglich

Mundart is so schee ursprünglich

Sgt. Snickers – In Rock we trust – exclusiv für spritzvieh.de

Lieblingsbild: Windspiel Foundation Beyeler

16. März 2013 at 18:45

Long as the wind blows

 Für den Bau von Luftschlössern gibt es keine architektonischen Regeln. G. K. Chesterton


Für den Bau von Luftschlössern
gibt es keine architektonischen Regeln.
G. K. Chesterton

Soldatenschicksal

16. März 2013 at 18:37

Es klingelt. Vor der Türe steht ein Mann etwas älter als mein Vater, grüner Armee-Mantel, von Wind und Leben gegerbte Züge, die Haare zerzaust, ein bisschen wie das was man damals Landstreicher nennt, nur nicht so lebensfroh wie von Heinz Rühmann gespielt. „Guten Tag, ist…“. Die Mutter eilt aus der Küche herbei. „Guten Tag, junge Frau, ich bin nach Krieg aus der Bahn geworfen worden. Können sie mir…“ „Aber kein Geld, ich kann Ihnen was zu essen machen.“ „Danke, gerne.“ Die Mutter schließt die Tür, schmiert Butterbrote, holt eine Tafel Schokolade aus dem „Leckerzeugschrank“ im Wohnzimmer. Sie öffnet den Kühlschrank und schaut auf die Bierflaschen. Nach einem Moment packt sie zwei dazu, geht an den Küchenschrank und holt 5 Mark aus ihrer Geldbörse. „Bleib mal hier.“ Sie geht zur Türe, gibt dem Mann einen Beutel mit den Sachen. Der Mann bedankt sich. Ein kurzes Gespräch. „Mutti, was ist mit dem Mann.“ Sie setzt sich: „Du musst vorsichtig sein, du kannst nicht einfach die Tür auf machen, wenn ein Fremder klingelt.“ „War das ein böser Mann?“ Mit traurigen Augen schaut sie mich an: „Nein, das war kein böser Mann, das war ein Soldat.“ „Aus dem Krieg?“ Dass es einen solchen gegeben hatte, konnte man auch als Kind kaum übermerken. Wenn die Männer getrunken hatten, war das schnell Thema. Auch wenn die Frauen das gerne unterbunden hätten. Beides: das Trinken und die Auseinandersetzung mit dem Krieg. Aber damals hatten Frauen noch nicht viel zu melden. „Ja, aus dem Krieg. Du, der Krieg war was ganz Schreckliches und die Soldaten haben für uns gekämpft.“ Sie sieht traurig aus. „Die Männer haben schlimme Sachen erlebt. Da musst du vorsichtig sein.“ „Aber die Männer haben für uns gekämpft?“ „Das ist lange her. Der Krieg ist vorbei.“ Krieg ist nie vorbei.

Neue Einheit: „Fucking Huge“

14. März 2013 at 18:23

Led Zeppelin Celebration Day, London, O2 Arena

Musik ist kein Sport, verehrte „Besten-Listen-Anhänger“. Aber ganz selten wird DER ROCK so genial aufgetürmt, so unbestreitbar virtuos errichtet, um mit geradezu mythischer Wucht über den Zuhörer zu kommen, wie an diesem wahrscheinlich letzten großen Celebration Day der Siebziger. Led Zeppelin – die Legende noch einmal LIVE. 27 Jahre nach dem letzten Auftritt. Erinnerungen legen die Latte so unglaublich hoch.

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Als diese Einmaligkeit im November 2012 knapp 5 Jahre nach dem Konzert endlich herauskam, hatte ich es nicht so eilig. Letztlich stand ich nie so ultrahart auf Zep. Ja, sorry. Wenigstens als kleiner Nachzügler der Zeitzeugen will ich sicherstellen, diesen historischen Moment nicht komplett verpasst zu haben und lege heute nach – als Konvertit, der die Treppe gesehen hat, die in den Himmel führt.

Es gibt einige ganz große Konzerte von legendären Bands, Monumente im meist schlammigen Festival-Park der Rockgeschichte: Pulse, Pink Floyd  –  Live Aid, Queen  –  Live in Donington, AC/DC  –  Made in Japan, Deep Purple . Bei dem Druck gehört schon Nervenstärke dazu, das Luftschiff noch mal fliegen zu lassen und zu zelebrieren, dass echte Klasse niemals altert.

Sie haben es hingekriegt: John Paul Jones, Robert Plant, Jimmy Page zusammengehalten von Jason Bonham, dem Sohn des legendären Ur-Schlagzeugers John Bonham. Der erweckt den Eindruck, als könne er sein Glück kaum fassen, einmal auf dem Stuhl seines verstorbene Vaters in dessen Band zu trommeln. Breaks, Soli, Aufbau & Spannungsbögen in Perfektion. Ein Blick reicht. Man hatte geprobt! Black Dog wird zu einem dreckigen Groove-Vieh. Trampled Under Foot erreicht eine Leichtigkeit, als würde es gleich abheben. Einmal warm gespielt, wird das Grinsen auf den Gesichter immer breiter. Plant Stimme top. Jimmy Page wirkt lässig, euphorisiert. Stairway To Heaven führt er wirklich in ungeahnte Höhen. Led Zeppelin ist so „auf den Punkt“, der Kontakt der Musiker so intensiv und von Spielfreude geprägt. Das reisst mich mit, immer wieder.

Dann baut sich Kashmir zum Hochgebirge auf, ein Himalya mit Mega-Riff und dem präzisen Druck von Drum ’n Bass. TA DA DAT, TA DA DAT. Das hätte auch Beethoven gefallen – ohne Hörgerät. Auf der nach oben offenen Fucking Huge-Skala ne klare 11. OUH YE, YEAH…

Nach diesem Konzert liebt man Led Zeppelin durch und durch. Für immer. Obwohl es bei mir nicht immer so war. Wenn das kein Grund zum Feiern ist!

Sgt. Snickers – In Rock we trust – exclusiv für spritzvieh.de

Crisis, what Crisis

12. März 2013 at 23:18

Mehr Milliardäre denn je. Wie geht das? So mitten in der Krise.

Dass Aktienkurse steigen müssen, versteht jedes Kind. So läufts Business. Dass auch am Abschwung verdienent wird, überrascht schon eher. Hausse und Baisse, Bullen- und Bärenmarkt nennen Börsianer das. Klingt niedlich, verschleiert aber, dass auf dem Börsen-Parkett auf Gewinner und Verlierer gesetzt werden kann. An der aktuellen Krise wird verdient, und zwar im großen Stil. Ganz vorn, Banker, Investmentleute etc., auch Politiker, die mit einem Reihenhaus in einem Hamburger Vorort nicht mehr so zufrieden sind und heute nach dem Amt schneller die Seiten wechseln, als ein Lämmchen mit dem Schwanz wackeln kann. „Agenda Gerd“ arbeitet ja nicht nur beim lupenreinen Demokraten Putin, er ist auch  Berater der Rothschild-Gruppe.

Überall kann man nachlesen, dass es DA immer mehr geworden ist, seit der Raubzug names Globalisierung gestartet wurde. Trotz Krise. Eigentlich wegen? Waffen gehen wie geschnitten Brot und das, ja Nahrung allgemein, wird immer teuerer, weil man so toll den Schnitt machen kann mit Spekulation, Verknappung, Angst. Hol dir die Deals. Die Krise der Bürger ist keine Krise der Eliten. Für einen kleinen Kreis ist sie das genialste Tischlein-deck-dich seit Erfindung des Krieges, ein föderaler Rückbau unserer Gesellschaft.

Die schon fast alles haben, strecken die gierigen Finger auch nach dem Rest aus. Und diese tolle Geschäftsidee wird uns via Medientrommelfeuer als unsere Krise verkauft. Das Volk hat kein Brot, sollen sie doch Kuchen essen. Und vor allem buckeln, die Schnauze halten und brav glauben, dass die Krisengewinnler, diese schon beenden werden. Für UNS. Weil die so gerne teilen. Weil mit der Gier auch die soziale Verantwortung wächst. Weil die UNS alle so lieb haben.