Wen Zen

19. November 2015 at 19:10

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Manche sind gesandt, andere nur geschickt

13. Oktober 2014 at 14:08

In der Nähe meines Dorfes war in einem ehemaligen Steinbruch ein Kunst und Möbelmarkt, auf dem zwei meiner Freunde, ein Folk-Duo, auftraten.

Schön abseits gelegen im Wald wurden dort im wesentlichen Kunstgegenstände, Steinskuplturen und alte, oder zumindest auf alt getrimmte, Möbel angeboten. Und Kuchen, der sah gut aus.

Aber erst mal Suppe. Für Lauch/Hacksuppe hab ich eine Schwäche und die sah so richtig lecker selbst gemacht aus.

Ich bugsiere die etwas wacklige Plastikschale an einen der Stehtische und nehme den ersten Löffel. Leider bleibt ein Lauchstreifen so am Löffel hängen, dass ich mir das gesamte Kinn einsaue und mich tief über die Plastikschüssel beugen muss. Natürlich geht auch was daneben, auf die Tischplatte.

Ich hole mir mehrere Servietten, säubere erst mich, dann die nähere Umgebung.

Fertig, aber irgendwie steht die wacklige Suppentasse doch etwas zu nah am Rand des Tisches. Bloß nicht noch ein Drama. Ich will sie NUR ein kleines Stück weiter auf die Tischplatte schieben. Aber offenbar verstehe ich nicht genug vom Verhalten von Suppenkräften in beweglichen Schalen. Plötzlich ballen sich die Hack, Lauch und alle Inhaltsstoffe zu einer Art Wasserbombe, die volles Rohr auf mich losgeht.

Spätestens jetzt ist mir sogar die Aufmerksamkeit der Band sicher, die ihr Spiel einstellt und mir mit offenem Mund zuschaut. Die Suppe ist mir allen physikalischen Regeln zum Trotz von oben in die Jacke gelaufen und hat, während sie offenbar im Flug auch noch ihr Volumen verdoppeln konnte, den kompletten Tisch und den Fußboden geflutet. Besonders festlich kamen die Lauchstreifen in der Tannendeko. Ein Terrier leckte den Boden ab.

Immerhin: Den Tisch hab ich nicht umgeschmissen. Der war am Boden fixiert.

Als ich später noch ein Stück Kuchen hole, bekomme ich einen Porzellanteller. Auch der Kaffee, für mich im massiven Pott. Zuhause fand ich noch ein wenig Hack in meiner Hosentasche.

Der Daruma oder die Feuerprobe

22. September 2013 at 13:24

Der Daruma trat wie so viele Prüfungen in Gestalt eines Geschenks in sein Leben.

In einem japanischen Restaurant, dass mit einem Spezialmenü seinen 20ten Geburtstag feierte, waren beim letzten Sake neben der Rechnung auch noch kleine Figürchen auf dem Tablett.
Eine kleine Aufmerksamkeit. Der Kellner übereichte kleine Schriftrollen, auf denen zu lesen war, der arme, rote Kerl, ohne Augen, Arme und Beine sei der Daruma.

Daruma

Das augenlose Monster

Das mit den Augen kann noch was werden. Denn die können Wünsche erfüllen. Dazu muss man erst ein Auge des Daruma ausmalen, während man sich seinen Wunsch im so stark wie möglich vorstellte.

Denn die Puppe, die da auf ein kleines Kissen geklebt war, ist ein Glücksbringer, ein Stehaufmännchen. Egal zu welcher Seite er kippt, er stehe immer wieder auf. Das wurde zwar in diesem Sonderfall durch das untergeklebte Kissen unterbunden, doch seine mächtigste Eigenschaft geht über das Symbolische hinaus.

Ist der Wunsch dann Wirklichkeit geworden, müsse man das 2te Auge ausmalen und den Daruma rituell verbrennen.

Skeptisch schaute er auf die kleine Nippesfigur. So richtig freundlich kam der Daruma nicht rüber. Geschenkt. Wenn er wirklich zaubern kann.

Als Asienfreund war er eh anfällig für Japan-Nippes aller Art. Und einen Wunsch hatte er auch schon. Eher einen Traum.

Er wollte noch einmal ein großes Reise machen, länger als ein normaler Jahresurlaub. Nochmal richtig raus aus der Mühle. Minimum 2 Monate.

Ziemlich unrealistisch als leitender Angestellter, doch nur 1 Jahr später kriegte er von seinem Arbeitgeber die Genehmigung sich über den Jahreswechsel seinen Traum erfüllen zu können. Hut ab, Daruma.

Leider hatte er vergessen sich zu wünschen, dass die Reise auch schön sein sollte. Und so hatte der Daruma darauf aber auch so gar nicht geachtet.

Er wusste schon, dass die Reise Scheiße wird, als das Taxi auf der Fahrt vom Flughafen in die City von Buenos Aires einen Streuner überfährt. Doch es kam noch besser: Kiefervereiterung, Kündigung, Kreditkartenfehler verhindert abheben von Bargeld vom vollen Konto. Egal wie beeindruckend die Tour durch Argentinien, Chile und Brasilien auch war, er hatte Scheiße am Schuh, was im nächtlichen Überfall in Salvador de Bahia gipfelte und dem frühzeitigen Abbruch der Traumreise.

Gut, die Vereinbarungen mit dem missmutigen Glücksbringer waren nicht richtig durchdacht gewesen, aber aber immerhin war er in einem Stück zu Hause angekommen. Pflichtschuldig wurde daher auch das zweite Auge ausgemalt.

An einem Frühlingsnachmittag sollte das Ritual dann sein Ende finden, der Daruma eingeäschert werden, wie es ihm bestimmt war. Doch das erwies sich als ziemlich schwierig. Obwohl von allen vier Ecken des kleinen Kissens, auf das er geklebt war, kleine Zündschnüre vorstanden, brannte da nix. Das Kissen war so was von feuerfest. Genau wie der Daruma selbst. Hielt man das Feuerzeug dran, kokelte er ein wenig. Brennen war nicht.

Der Nachbar, ein Feuerwehrmann, kommt dazu. Die können nicht nur Löschen. Auch beim Abfackeln sind die Brandbekämpfer ganz groß. Sie nehmen den Daruma, stellen ihn in einen Grill, übergießen ihn mit Spiritus. Der brennt dann auch, endlich.

Aber: Nachdem der Spiritus verbrannt ist, steht er immer noch da, ein bisschen verrußt, was ihn noch böser ausschauen lässt, aber ungebrochen. Der Fachmann schüttelt den Kopf: „Den soll man rituell verbrennen?“

Jetzt wird der Daruma in einen kleinen Scheiterhaufen aus Holzkohle in Spiritus gestellt: Bunsenbrenner an, Feuer frei.

Im Höllenfeuer brennt der Daruma zwar immer noch nicht, aber unter Absonderung von mehr schwarzen, stinkenden Qualm als ein Stapel brennender Reifen, schmilzt er ganz langsam dahin. Wie im ersten Indiana Jones, als den Nazis die Züge entgleisen, als sie die Bundeslade öffnen, zerläuft seine kleine Plastik-Fratze langsam in die Kohle.

Doch er hat noch ein weiters Leben. Unter dem unbrennbaren Plastiküberzug steckt noch ein weißer Keramikkern. Nicht nur so ein rundes Ei, nein, eine schon in den Grundzügen ausgearbeitete Figur mit Nase und Augenbrauen, die immer noch den bösen Blick es kleinen Glücksbringers ausstrahlt.

Der Nachbar geht in den Schuppen, holt einen Knüppel und haut dem Daruma auf den weißglühenden Schädel,  dass er in tausend Teile zerspringt.

„So!“

Ab in die Mülltonne.

Auf Wikipedia konnte er später lesen, dass der Daruma eigentlich aus Pappmache hergestellt wird und unten abgerundet ist, wie ein Ei.  Wer brannte auf dem Gartengrill?

Foltern – aber nur mit Gewissensbissen

3. August 2013 at 12:39

Ich bin jemand der immer „auch“ gerne ferngesehen hat. Aber eins nervt. Im TV ist der Polizeistaat schon da.

Schon als Kind und bis heute hab ich immer die ein oder andere Serie, die ich besonders gerne angucke. Im Moment ist das „Castle“, die Abenteuer um den von Nathan Fillon gespielten Schriftsteller Richard Castle, der mit  seiner Muse der New Yorker Polizisten Kate Beckett, besetzt mit der unglaublich heißen Stana Katic, die verrücktesten Mordfälle. Die Serie mag ich so sehr, dass ich mir bei iTunes einen Staffelpass gekauft habe und so schon vor Ausstrahlung im deutschen TV, in den Genuss komme die englische Version untertitelt zu sehen.

Bis mir unlängst ein Geschichte echt die Laune verhagelte. In der Folge der Staffel , die am Monat auf Sat 1 lief, wird Castles Tochter entführt. In einer Schlüsselszene ist der nette Rick allein mit einen Verletzten, der etwas weiß, es aber nicht preisgibt. Und Castle, der witzige Teddybär foltert. Mit vollem Einverständnis des Polizei-Teams. Natürlich wird taktvoll weggeblendet. Castle ist kein Tarantino-Film.

Castle-Freundin Beckett danach: „Ich wusste nicht, dass das in dir steckt“ Castle: „Wenn meine Liebsten bedroht sind.“ Verständnis auf allen Ebenen. Foltern, na ja, manchmal muss man halt. Nur für die gute Sache. Es ist ein schmutziges Geschäft. Wenn die Bösen nur nicht so böse wären. Die hinterhältigen Schweine zwingen uns GUTE ja dazu.

Diese Botschaft kommt mir seit „24“ einfach ein bisschen zu häufig, um das noch ganz normal zu finden. In Zero Dark Thirty wird mal eben via Hollywood waterboarding legitimiert. Ganz davon ab, das so eine nicht belegte fragwürdigen Geschichte, wie das Ende von Usama Bin Laden via Hollywood Wahrheitssrang erhält. Es war so, ich hab es im Fernsehen gesehen. Welche Kraft das hat, sieht man doch an den Indianern. Da weiß auch mittlerweile jeder, dass der Entdeckung der „neuen Welt“ einer der abscheulichsten Völkermorde der Menschheitsgeschichte folgte. Gesehen haben wir alle, wie grausame, gottlose Rothäute (gespielt von angemalten Weißen) rechtschaffen Häuslebauer ihr kleines Glück missgönnten.

Immer mehr Krimis in denen unverhohlen geworben wird für Überwachungsstaat, Gesetzesübertretungen beim Datenschutz werden grundsätzlich als Petitesse dargestellt auch in deutschen Produktionen. Brutale Verhörmethoden, gehören dazu. Nehmen wird doch nur mal James Bond, wie hart und brutal sind die Filme geworden. Da wirken die Streifen mit Roger Moore  heute doch wie ein Märchen. Der Gott des Gemetzels hält Foltern für die Freiheit offensichtlich für schwer ok. Sicher man hat Gewissensbisse. Aber sonst legitimiert Unterhaltung „zufällig“ genau die Schweinereien die täglich alltäglicher werden. Auch in der Erwachsenenunterhaltung: Folter-Porn aus US-Hochglanzproduktion scheint ein Riesenmarkt zu sein, Waterboarding inklusive.

Das Bewusstsein großer Bevölkerungsgruppen zu manipulieren, nennt man Social Engineering. Obama ist da ganz vorn. Wer mag da nach den jüngsten Enthüllungen noch an Zufälle glauben.

Weitere Folgen von Castle hab ich mir noch nicht angesehen. Da ist mir Spaß irgendwie vergangen. Magnum hätte nie gefoltert. Gut, der war ja auch dazu da, nachträglich das Image des Vietnamkriegs zu verbessern.

The Times they are A-Changin

25. Juli 2013 at 16:13
Mein Großvater (ganz vorn), 1899 geboren, 2 Weltkrieg überlebt, friedlich im Schlaf gestorben. Hier mit seinen Kollegen.

Mein Großvater Hubert (ganz vorn mit Stock und Pfeife), 1899 geboren, zwei Weltkriege überlebt, friedlich im Schlaf gestorben. Hier mit seinen Kollegen.

Der Vater meiner Mutter – Hubert Krüppel – wurde vor 114 Jahren geboren, am 1.8. 1899. Er war ein einfacher Mann, “Hilfsarbeiter” würde man heute sagen, aber konnte alles, sowohl auf dem Bau, als auch malen, musizieren, schustern, nähen. Nur Kochen war nicht sein Ding. Und erzählen konnte er. Als Kind fand ich nichts schöner als auf seinem Schoß zu sitzen und mir, was Oma “Räuberpistölchen” nannte, anzuhören. Obwohl ein unglaublicher Skatspieler spielte er nie um Geld. Noch mit über 70 konnte er 10 einarmige Klimmzüge. Pfaffen und Politiker hielt er für Verbrecher. Mit 16 fuhr ich das erste Mal allein auf Tramptour nach England. Um mich von ihm zu verabschieden, überredete ich unsere Nachbarin, mich kurz zu ihm zu fahren. Da kletterte ich durch das Stubenfenster, um ihn zu überraschen. Und er hat sich so gefreut. Wir haben uns innig umarmt, er war neugierig, was ich wohl aus England erzählen würde, wo er ja lange als Kriegsgefangener interniert war. Ein dicker Abschiedskuss. Es war unser “letztes Mal”. Als ich 3 Wochen später aus England zurückkam, war er bereits beerdigt. (Für die Nachgeborenen: Es war 1973, es gab noch kein Handy und sonst keine Möglichkeit für meine Eltern mich zu erreichen.) Im Schlaf gestorben, mit 74 Jahren. Für einen Teilnehmer beider “Weltkriege” ein ungewöhnlich sanfter letzter Gang. Unsere letzte Begegnung hat einen Ehrenplatz in meinem Herzen und ich bin immer noch glücklich, dass es sie gab. Am Grab bin ich nur einmal gewesen. Da war er nicht. Er ist in meinem Herzen.

Ein Land, zwei Systeme

4. Juli 2013 at 18:43

Büro, Sommer:

Eine Mitarbeiterin, kurzer Rock, trotz deutlicher Beinbehaarung, betritt den Raum.

Eine Kollegin: „Du, die Beine kann man sich im Sommer auch mal rasieren. Geht ganz einfach!“

„Ach, meinste?“

Sie geht ins Nebenzimmer, fragt genau die Kollegin, die Selbstgedrehte raucht und auch im Sommer nur Hosen trägt:

„Und? Rasierst du dir die Beine?“

„Bin ich ein Schaf?“

Zugedrohnt

7. Juni 2013 at 15:26

Gestern noch Science-Fiction, sind Drohnen plötzlich überall. Jeder kann sich eine kaufen. Die volle Drohnung wird Militär und Alltag verändern. Alternativlos? Zumindest diskussionslos.

Drohnen sind plötzlich überall. Die Innovation des Militärs stürmt mit Riesenschritten in unseren Alltag. Erst werden sie Zug um Zug das konventionelle Militär, das bisher auch auf der Mannstärke seiner Truppen fußt, verändern. Unbewegliche Massen-Heere werden überflüssig, wenn man die Technologie hat und Leute, die sie bedienen können.

Die ersten Drohnen tarnen sich als Spielzeug, doch mir und meinem Hund "Watson" entgeht nichts.

Die ersten zivilen Drohnen tarnen sich als Spielzeug, doch mir und meinem Hund „Watson“ entgeht nichts.

Mit der Waffengewalt der Maschinen kann damit erstmals eine zahlenmäßig kleine Gruppe, den schäbigen Rest kontrollieren, ohne auf ein gewisses Polster von „Mitläufern“ angewiesen zu sein. Jeder mag selbst entscheiden, ob er genug Vertrauen in die Entscheidungsträger seines Landes hat, um sich da beruhigt zurück zu lehnen.

Auch als Soldat. Denn ein Militärputsch – manches Mal auch Ende von Tyrannei – ist in Drohnenwelt schwer zu verwirklichen. Da lacht der Diktator und entlässt seine Soldaten.

Und auf dem Schlachtfeld ist lang noch nicht Schluss. Über kurz oder lang kreist die Drohne auch über der Zivilgesellschaft. Gründe werden sich finden lassen. Dann kommt unser Knöllchen von der Drohne. Und mehr. Warum nicht alle Polizeiaufgaben an die kleinen Helferlein delegieren? Aus Kostengründen.

Bewaffen? Aus Sicherheitsgründen.

Warum nicht gleich das ganze Leben von Drohnen und Rechnern verwalten lassen? Das sind keine Bedenkenträger, die alles tot diskutieren. Die machen einfach, sind nie krank und wählen immer die richtige Partei.

Sollte man darüber nicht zumindest mal diskutieren, ob man das will?

Nein?

Ist alternativlos? Ach so.

Na denn: Hasta la Vista, Baby

HANS-PETER FELDMANN KUNST-Ausstellung

7. Mai 2013 at 00:37
HANS-PETER FELDMANN Kunst

HANS-PETER FELDMANN
Kunst

Serien, Installationen, Skulpturen und Bildern Hans-Peter Feldmanns aus über vier Jahrzehnten Feldmann arbeitet mit alltäglichen Dingen, stellt Inhalte von Handtaschen aus (sehr witzig), arbeitet mit banalen Bildern, Zeitungen, Plastikhäuschen und verbindet so Kunst und Normalwelt.

MACHT SPASS – KUNST FÜR GROssE KINDER

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Königskinder

26. April 2013 at 15:33

Die Meute tobt über die Tanzfläche.

Ein Mann schwatzt mit dem DJ, trinkt Bier.

Seine Frau tanzt vorbei.

„Herrschaftszeiten, seit unserer Hochzeit warte ich jetzt darauf, dass mein Mann mal wieder mit mir tanzt!“

Sie zieht ein Gesicht, er grinst verlegen, führt die Flasche zum Mund.

Der Dj bringt „Spill the Wine“, einen Klassiker des unglaublichen Eric Burdon. Tü Dü Düb Düb Dü… Völlig unerwartet startet er durch, entert plötzlich die Tanzfläche.

Alk, Sound, Laune auf Ideallinie.

Fröhlich swingt er seiner Frau entgegen.

„Komm, lass uns tanzen.“

Sie dreht ab.

„Nö, jetzt will ich nicht.“

Lieblingsbild: Indien

19. März 2013 at 20:57

Corporate Identity

Super Egg Center, Kerala, Indien 1987

Super Egg Center, Kerala, Indien 1987

Urlaub – ohne Gewehr

19. März 2013 at 20:13

1966, Holland-Ausflug mit den Großeltern ist geplant

Sohn: „Wann fahren wir denn?“

Vater: „In zwei Wochen. Opa wartet noch auf seinen Ausweis.“

Sohn: Wieso muss Opa denn einen Ausweis beantragen?

Vater: „Er hatte noch keinen. Den braucht man ja nur, wenn man ins Ausland fährt. Du hast ja auch deinen Kinderausweis.“

Sohn: „Ja, aber Opa war doch schon im Ausland.“

Vater stutzt, lacht: „Das war im Krieg. Wenn man mit dem Gewehr vorm Schlagbaum steht, zeigt man keinen Ausweis vor.“

Armutszeichen

18. März 2013 at 01:48

Was passiert, wenn man bei google „Armutsbericht“ eingibt.

Algorithmischer Haiku

Algorithmischer Haiku

Faascht Fut Driem

17. März 2013 at 14:53
Mundart is so schee ursprünglich

Mundart is so schee ursprünglich

Sgt. Snickers – In Rock we trust – exclusiv für spritzvieh.de

Soldatenschicksal

16. März 2013 at 18:37

Es klingelt. Vor der Türe steht ein Mann etwas älter als mein Vater, grüner Armee-Mantel, von Wind und Leben gegerbte Züge, die Haare zerzaust, ein bisschen wie das was man damals Landstreicher nennt, nur nicht so lebensfroh wie von Heinz Rühmann gespielt. „Guten Tag, ist…“. Die Mutter eilt aus der Küche herbei. „Guten Tag, junge Frau, ich bin nach Krieg aus der Bahn geworfen worden. Können sie mir…“ „Aber kein Geld, ich kann Ihnen was zu essen machen.“ „Danke, gerne.“ Die Mutter schließt die Tür, schmiert Butterbrote, holt eine Tafel Schokolade aus dem „Leckerzeugschrank“ im Wohnzimmer. Sie öffnet den Kühlschrank und schaut auf die Bierflaschen. Nach einem Moment packt sie zwei dazu, geht an den Küchenschrank und holt 5 Mark aus ihrer Geldbörse. „Bleib mal hier.“ Sie geht zur Türe, gibt dem Mann einen Beutel mit den Sachen. Der Mann bedankt sich. Ein kurzes Gespräch. „Mutti, was ist mit dem Mann.“ Sie setzt sich: „Du musst vorsichtig sein, du kannst nicht einfach die Tür auf machen, wenn ein Fremder klingelt.“ „War das ein böser Mann?“ Mit traurigen Augen schaut sie mich an: „Nein, das war kein böser Mann, das war ein Soldat.“ „Aus dem Krieg?“ Dass es einen solchen gegeben hatte, konnte man auch als Kind kaum übermerken. Wenn die Männer getrunken hatten, war das schnell Thema. Auch wenn die Frauen das gerne unterbunden hätten. Beides: das Trinken und die Auseinandersetzung mit dem Krieg. Aber damals hatten Frauen noch nicht viel zu melden. „Ja, aus dem Krieg. Du, der Krieg war was ganz Schreckliches und die Soldaten haben für uns gekämpft.“ Sie sieht traurig aus. „Die Männer haben schlimme Sachen erlebt. Da musst du vorsichtig sein.“ „Aber die Männer haben für uns gekämpft?“ „Das ist lange her. Der Krieg ist vorbei.“ Krieg ist nie vorbei.

Hawaiian Dream

12. März 2013 at 22:56

Cafeteria, Ausgabe, 12 Uhr Mittags:1024px-Toast_Hawaii_RZ

Kunde: „So sieht das Hawaitoast aus.

Thekenkraft: „Jaaa.“

K.: „Sieht aber nich schön aus.“

T.: „Brot, Ananas, Schinken mit Käse überbacken. Wie soll et denn aussehen.“

K.: „Na, so wie auf dem Bild da hinten.“

T.: (dreht sich gaaanz laaangsam um, guckt dann wieder K. an): „Dat wär ja noch schöner, wenn im Leben alles so wär wie auf Bilder.“